Wer jetzt neu baut sollte sich überlegen, ob er seine neuen vier Wände mit Erdwärme beheizt, da sich dieses Verfahren besonders bei Gebäuden lohnt, die den neuesten Wärmeschutzbestimmungen entsprechen. Denn erst bei einer dichten Gebäudehülle kann die Wärme aus dem Boden wirtschaftlich zur Raumheizung eingesetzt werden.
Erdwärme ist die in Erdinneren gespeicherte, unerschöpfliche Wärmeenergie. Sie kann unabhängig vom Klima oder der fast überall angezapft werden. Für Raumwärme sind die in den oberen Schichten der Erde gespeicherten Temperaturen ausreichend, obwohl es der Technik möglich wäre die viel höheren Temperaturen in Tiefen bis zu 5.000 Meter anzuzapfen. Ab etwa zehn Meter Tiefe herrscht eine andauernd konstante Temperatur. In unseren Breiten liegt diese bei etwa 10°C. Um die Erdwärme zu erschließen sind Erdwärmesonden oder Erdwärmekollektoren gebräuchlich.
In beiden Fällen dient Wasser als Trägerflüssigkeit. Es durchströmt Sonden und Kollektoren und nimmt dabei die Wärme aus der Erde auf. Eine Erdwärmepumpe erzeugt durch Verdichtung eine dreimal höhere Energie als die aufgenommene. So wird aus 7°C warmem Wasser 21°C warmes Wasser, mit dem eine herkömmliche Fußbodenheizung für ausreichende Wärme sorgen kann. Die Anschaffungskosten für eine Erdwärmeanlage verteilen sich auf Bohrung, Sonden und Wärmepumpe.
Für eine Wohnfläche von 200 Quadratmetern betragen sie durchschnittlich rund 25.000 €. Der höhere Anschaffungspreis gegenüber einer Öl- oder Gasheizung relativiert sich schnell durch extrem niedrige Betriebs- und Heizkosten. So muß ein Vier-Personen-Haushalt mit nur etwa 300 € Betriebskosten pro Jahr rechnen.