Der Flamingo – kaum ein anderes Motiv verbinden wir so sehr mit dem unbeschwert sommerlichen Gefühl der Leichtigkeit. Oft taucht er pastellfarbig auf hellblauem Hintergrund auf. Eine exzentrische Farbkombination, die uns unweigerlich zurück in die 80er Jahre wirft und uns Crockett und Tubbs in weißen Designeranzügen ins Gedächtnis ruft, wie sie in Miamis Art Déco District barfüßig in Wildlederslippern bösen Schurken hinterherjagten.
Flamingopink und himmelblau – eine Farbzusammenstellung, die einst von einem meiner Design-Professoren als “kitschig” und damit als garantiertes Durchfallkriterium für die Entwurfs-Prüfung deklariert wurde, erlebt gerade eine Renaissance in der Interior-Welt. Monochrome Monotonie wird zu meiner Freude abgelöst von kurios-bunten Vogelmotiven.
Ich mochte ihn schon immer, den pinkfarbenen Flamingo. Zu meiner Kinderzeit war er bereits ein beliebtes Geburtstagsgeschenk, meist als Motiv gedruckt auf bunten Gläsern, aber auch auf Schulheften, Bettwäsche oder T-Shirts fand er sich wieder. Viele dieser Accessoires haben bis heute überlebt und schmücken noch immer meine vier Wände. Mein Lieblingsstück: das Joy-Farbwechselglas.
Auch jetzt werde ich noch oft schwach beim Shoppen, wenn ich irgendwo einen freundlich pink leuchtenden Flamingo sehe – besonders bei Urlaubssouveniers. Neuerdings haben aber auch hierzulande verschiedene Einrichtungshersteller zu meiner Begeisterung ganze Produkt-Serien mit Flamingomotiven entworfen.
Bei Ikea habe ich vor einiger Zeit mehrere Gläser und einen Duschvorhang mit Flamingos gefunden, bei Kare gibt es momentan sogar eine Flamingo-Möbelkolletion und Barbara Becker entwirft Flamingo-Tapeten für Rasch. Auch Strauss hatte vor Kurzem eine Geschirrserie mit Flamingodecor.
Ich bin im siebten Flamingohimmel. Kein Wunder, dass ich zuschlagen musste. In entsprechend dezenter Dosierung verleihen die extravaganten Vögel meinen Räumen eine besondere Note. Geschickt kombiniert mit anderen Dekorationen von puderrosa bis purpur werden zu Farbtupfern in vielen Ecken.